Life

Gute-Laune-Macher für blöde Tage

4. März 2017

Ich bin drauf. Aber irgendwie auch wieder nicht. Ach, ich weiß nicht …

Der Februar war nicht so meins. So ein Zwischendings, bei dem sich Motivation und Euphorie einerseits und Müdigkeit plus Antrieblosigkeit andererseits ständig die Türklinke in die Hand gegeben haben. Wobei letztere zwei häufiger zu Besuch waren: Länger als neun Uhr abends wach sein? Hat nur selten funktioniert. Und wenn, saß ich am Rechner und habe gearbeitet. Rausgehen bei Regen. Oooch nö! Dafür gab’s Kuchen – auch mal unter der Woche. Und Milchreis. Oder Nudeln. Insgesamt ziemlich unbefriedigend. Aber vielleicht auch verdammt nötig. Immerhin weiß ich von Nic, dass es nicht nur mir so geht. Danke dafür!

Das Problem ist ja, dass der Mensch gerne dazu neigt, nur das Negative zu sehen. Das, was blöd ist herauszustellen (wie gut das geht, sieht man ja am letzten Absatz), statt das, was gut ist zu sehen und daran die Seele zu wärmen. Deshalb habe ich mich jetzt am Riemen gerissen. Und für euch ein paar Dinge aufgeschrieben, die in den letzten Wochen richtig gut waren. Da ist sicher auch etwas für euch dabei.

Gute-Laune-Macher für Zwischendurch

  1. Blumen. Und immer wieder Blumen. Oder Zweige. Auch fürs Büro.
    Als mein Mann Anfang Februar unsere Apfelbäume beschnitten hat, habe ich einen ganzen Arm voll Zweige gerettet und sie bei uns zu Hause und im Büro verteilt. Darüber haben sich auch die Kollegen gefreut, die ab und an mal zum Schnuppern kamen. Denn ja: Apfelblüten riechen richtig gut.
  2. Auszeiten mit dem Kind
    Man kann sich tierisch darüber ärgern, dass die Schule mal wieder einen pädagogischen Tag anberaumt oder der Hort zu macht, obwohl man wichtige Meetings, Abgabetermine oder sonst etwas hat. Oder man nimmt es an, delegiert, was geht,  reicht einen Tag Urlaub ein und macht sich einen richtig fetten Tag. Mit ausschlafen, Kaffee und O-Saft im Bett, Shopping und Kino. Das rückt mal wieder den Prioritäten zurecht und tut richtig gut.
  3. Bücher
    Ich in gerade in meiner Bücher-Phase. Also der Phase, in der ich Bücher förmlich inhaliere und in jeder freien Sekunde mit einem Wälzer vor der Nase dasitze. Zwei, die ich im Februar verschlungen habe, sind absolute Empfehlungen von mir. Zum einen ist das „Goodbye Bellmont“ von Matthew Quick. Die Geschichte von Finley, der von seinem Basketballtrainer gebeten wird, sich um Russ zu kümmern. Der hat beide Eltern durch einen Mord verloren und behauptet seitdem aus dem Weltall zu kommen. Die Annäherung der beiden Jungen, die sich gegenseitig so guttun, hat mich sehr berührt. Zum anderen wäre da „Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat“ von Gavin Extence. Seit dem Buch „Der Hundertjährige …“ mache ich einen großen Bogen um Bücher mit so einem langen Titel. Was daran liegt, dass ich den Hundertjährigen absolut nicht mochte und mir zu viele Autoren auf diesen Zug aufgesprungen sind. Alex Woods dagegen kann ich nur empfehlen. Es geht um Leben und um Tod, aber auch um Toleranz und Literatur, Freundschaft und Respekt. Und all das so klug und lustig erzählt, dass ich fast ein wenig getrauert habe, als das die letzte Seite gelesen war.
  4. Fundstücke aus der Online-Welt
    Dieser Spot, der den Coffeeshophype aufs Korn nimmt. Wann fing das eigentlich an? Mit Lorelai und Rory? Also ich mag das ja! Den Instagram-Account von Alan Johnson @merkellooks auch. Das Besondere an den Bildern? Es sind weitgehend unbekannte Schnappschüsse dabei, die Angela Merkel zum Beispiel als ganz junge Frau zeigen. Plus dieser Song. Er läuft bei mir gerade hoch und runter. Dieser ebenfalls. Er ist direkt auf meine „I adore … surfing“-Playlist auf Spotify gewandert.
  5. Léon Teiler
    Zugegeben, Léon ist jetzt nicht so der Gute-Laune-Macher für zwischendurch. Aber: Er hat mir definitiv ein Grinsen ins Gesicht gezaubert (beziehungsweise zaubert es mir derzeit täglich), weil er mir dabei geholfen einen meiner Herzenswünsche umzusetzen. Ihr erinnert euch? Punkt sechs auf meiner Bucketlist für dieses Jahr. Ich habe es getan! Vor drei Wochen habe ich mich ins Auto gesetzt und bin nach Köln gedüst. Auf Léons Instagramprofil könnt ihr das Ergebnis sehen. 

Bei genauerer Betrachtung der Gute-Laune-Macher waren die letzten Wochen also gar nicht so schlecht, wie sie sich anfühlten. Eigentlich waren sie sogar ziemlich gut. Dieses Gefühl will ich mit in den März nehmen. Ich will mich freuen – auch, wenn es an manchen Tagen wieder nur kleine Dinge sein werden. Aber hey, es wird langsam Frühjahr, gerade scheint draußen die Sonne … Deshalb schnappe ich mir jetzt meinen Sohn, mache das Dach vom Cabrio auf (auch, wenn es saudreckig ist), fahre mit ihm in die Stadt zum Eisessen – und an einem Blumenladen kommen wir sicher ebenfalls vorbei!

Passt auf euch auf!
xx
Jenny

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